Die Turmhügelburg, benannt nach dem hier nachgewiesenen Niederadel, ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Mittelalter-Archäologen, Bauforschern, Architekten und
traditionell arbeitenden Handwerkern.
In mühevoller Kleinarbeit recherchierten die Wissenschaftler Details für den Bau einer Burg des frühen 14. Jahrhunderts. Entstanden ist nicht die Rekonstruktion der
Originalburg (1392 abgebrannt). Rekonstruiert wurde eine Burg, die nach dem aktuellen Stand der Forschung hier gestanden haben müsste: eine Burg aus Holz. Als Standort konnte aus verschiedenen
Gründen nicht die Kanzacher Motte gewählt werden, es kam zu einer leicht östlichen Verlegung.
Für den Turm konnten weitgehend die Forschungsergebnisse des Regensburger Mittel-Archäologen Tilman Mittelstraß verwendet werden. Er hatte bereits in den sechziger
Jahren die Eschelbronner Niederadelsburg (Flachmotte) wissenschaftlich aufgearbeitet.
Bei der Planung der Vorburg, als Ergänzung zum bereits errichteten Wohnturm, ließ Dr. Stefan Uhl in wesentlichen Teilen die Erkenntnisse der südwestdeutschen
Hausforschung zum mittelalterlichen Holz- und Fachwerkbau in verschiedene Konstruktionen einfließen.
Für beide Bauabschnitte hatte der Architekt Gottfried Schulze aus Regensburg die Bauleitung.
Schließlich versuchten wir jeden Raum so einzurichten, dass der letzte Bachritter mit seiner Familie und seinem Gesinde jeden Moment wieder zur Tür hereinkommen
könnte. Es war die Aufgabe des Wiener Institutes für Realienkunde, für uns die notwendigen Recherchen durchzuführen.
Ab der Fertigstellung 2004 folgte eine zweijährige Anschub- und Aufbauphase, die weitgehend unserem 1. Museumsleiter Dr. Sven-Hinrich Siemers oblag. In der Umsetzung
der Betriebskonzeption gelang ihm mit dem Einbinden von Living History-Gruppen ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für die Bachritterburg.
Beim Aufbau der Museumspädagogik war uns freundlicher Weise Susanne Wiermann vom benachbarten Federseemuseum behilflich.